Von Hans Pfalzgraf
Auf der Grundlage der Erkenntnis, dass die Erde eine Kugel ist, wurden vor Jahrhunderten die Längen- und Breitengrade eingeführt. Im Laufe der Zeit konnte man aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse und genauerer Messtechniken feststellen, dass die Erde, etwas genauer betrachtet, ziemlich unförmig ist.

In Deutschland hat man sich im letzten Jahrhundert auf ein einheitliches, amtliches Mess-System festgelegt. Jedoch basiert das neue, weit verbreitete GPS-System auf einem anderen System.

Für den 49. Breitengrad bedeutet das in Durlach eine Differenz von ca. 100 m. Das heißt, der 49. Breitengrad verläuft nach GPS über Hengstplatz und Spitalstraße, nach amtlicher Messung über Karlsburg und Saumarkt.

Da jedoch beide Messtechniken zwar richtig, aber eben unterschiedlich sind, hat der Ortschaftsrat in seiner Sitzung am 4. Mai dem Antrag der SPD zugestimmt in der modifizierten Form, dass es sowohl eine Markierung am Saumarkt (altes Mess-System), als auch eine Markierung am Hengstplatz (GPS-System) geben wird. Die jeweiligen Markierungen werden durch Informationstafeln ergänzt.

Blaue Linie = amtliche Messung
Rote Linie = G P S

Der Antrag der SPD Ortschaftsratsfraktion:

Antrag:
Der Ortschaftsrat spricht sich für eine Darstellung des 49. Breitengrades in Durlach aus und fordert die Verwaltung auf, entsprechende Planungsalternativen zu erarbeiten und diese zum gegebenen Zeitpunkt dem Ortschaftsrat zur Entscheidung vorzulegen. Als Darstellungsort könnte sich der Bereich Karlsburg oder Marktplatz / Saumarkt anbieten, weil dort der 49. Breitengrad verläuft.

Begründung:
Schon im September 2002 hat die SPD- Ortschaftsratsfraktion einen solchen Antrag gestellt. Seinerzeit wurde die Idee sowohl vom Stadtplanungsamt als auch vom Gartenbauamt für gut und erstrebenswert gehalten. Allerdings hatte man damals auf die Vorschläge der Fa. Artevent und des Künstlers Andre Heller zur beabsichtigten Aufwertung der Stadt verwiesen. Ziel war, die Darstellung des 49. Breitengrades in deren Planungen mit einfließen zu lassen. Dieses Projekt kam jedoch nie zum Tragen.
Später dann, im Juni 2006 und im Januar 2007 war das Thema auf Initiative der Naturfreunde erneut Beratungsgegenstand in den Sitzungen des Bauausschusses, wo auf verschiedene vermessungstechnische Probleme hingewiesen wurde. Seither hat sich wohl nichts mehr getan.