SPD diskutiert: Sozialer Klimaschutz – Geht das? (5)

Veröffentlicht am 21.07.2022 in Ortsverein

Auf ihren Vorstandssitzungen stellt sich die SPD Dammerstock-Weiherfeld wiederholt die Frage, ob Klima- und Sozialpolitik zusammenpassen und wie dies beispielsweise auf Stadtteilebene aussehen könnte. Dabei wurden für unseren Stadtteil besonders relevante Sachverhalte ausführlich diskutiert und ein nachhaltiger Diskussionsprozess zu den einzelnen Themen eingeleitet. Die jeweiligen Ergebnisse dieses Prozesses veröffentlichen wir in mehreren Themenblöcken.

 

Thema 5: Verkehrswende (Teil 1)

Ein kurzer Blick zurück in die 90er Jahre: Unser Wunsch nach flächendeckendem Tempo 30 im gesamten Stadtteil wird immer wieder als unrealistisch bezeichnet. Häppchenweise gelingt es ganz allmählich und abschnittsweise Geschwindigkeitsreduzierungen zu erreichen. Erst in den Wohnstraßen, dann endlich auch in der Nürnberger Straße und in der Neckarstraße. Dort war der Widerstand am heftigsten, meistens mit dem Argument, dass der Busverkehr behindert würde. Der Bus fährt heute noch, von irgendwelchen Behinderungen war nie etwas zu bemerken. Das Beispiel ist typisch für die vielfach mit Ideologie befrachtete Diskussion. Dabei bemerken doch alle im Stadtteil, dass mit der jetzigen Regelung das Sicherheitsgefühl zugenommen hat.

Ähnlich die Debatte um die Abbiegespur an der S-Bahn-Haltestelle Dammerstock in den Stadtteil hinein. Lange Jahre war dies nicht möglich wegen diverser angeblicher Vorschriften. Erst ein paar gravierende Unfälle führten zu einem Umdenken und zur jetzigen Regelung, die das Unfallaufkommen an dieser Stelle erheblich reduziert hat. Dass es in diesem Fall und bei der flächendeckenden Tempo-30-Regelung letztlich zu einem positiven Ergebnis kam, verdanken wir vor allem einer einheitlichen Haltung aller Interessengruppen im Stadtteil. So haben wir in der Zwischenzeit gemeinsam einige Verbesserungen für den Radverkehr erreicht, was insbesondere den vielen Schülerinnen und Schülern in unserem Stadtteil zugutekommt. Dazu zählen der Radgegenverkehr in Einbahnstraßen oder die Fahrradstraße Rechts der Alb. Dass man auch über das Ziel hinausschießen kann, zeigt die Debatte um einen Radschnellweg, der quer durch unseren Stadtteil führen könnte. Für uns ergibt dies sowohl von den räumlichen Möglichkeiten her als auch in Bezug auf die Anwohnerinteressen keinen Sinn. Das große Ziel einer Verkehrswende wird durch die Verärgerung der betroffenen Menschen sicherlich nicht erreicht.

 

Wie könnte diese für unseren Stadtteil neben den bereits erreichten Maßnahmen aussehen? Einige kurze Überlegungen dazu:

 

  1. Wir haben im Rahmen des Scoping-Verfahrens dem Regierungspräsidium den Vorschlag unterbreitet, die Neckarstraße zu Fahrradstraße umzuwidmen. Wir sehen darin die große Chance, das Zusammenwirken aller städtischen Verkehrsteilnehmer im Sinne eines Modellprojekts zu erproben: Fußgänger, Radfahrer, Autofahrer, ÖPNV. Die Straße ist breit genug angelegt, verkehrsberuhigendes Verhalten wäre durch die Pflicht zur gegenseitigen Rücksichtnahme unabdingbar, Parkplätze für die Anwohner blieben erhalten und die Wohnqualität würde durch weniger Abgase und Lärm gesteigert. Ob dabei zur besseren Entlastung die Donaustraße für den Fahrradverkehr geöffnet werden könnte, wäre eine Überlegung wert.
  2. Der Bereich vor der Franziskuskirche wäre hervorragend geeignet für einen Begegnungsraum zwischen den Stadtteilen. Durch eine Neugestaltung des Areals in Platzform unter Einbezug der Räume vor dem Spielplatz und der Kirche sowie zur entgegengesetzten Seite hin könnte der Aufenthaltswert erheblich gesteigert werden. Trifft sich dort doch vor einem Marktstand, einem Eisverkauf, sonntäglich vor und nach Gottesdiensten, die ganze Woche über vor und auf dem Albspielplatz und nicht zuletzt einmal im Jahr beim Albwiesenfest eine recht erhebliche Anzahl von Mitbürgerinnen und Mitbürgern bzw. eine große Zahl spielender Kinder mit ihren Eltern. Ein verkehrsberuhigender und umweltschonender Effekt würde nicht ausbleiben, wenn diesem Bereich seine Geradlinigkeit genommen würde, was durch eine städtebauliche Umgestaltung einschließlich einiger zusätzlicher Baumpflanzungen relativ zügig bei entsprechendem politischem Willen zu erreichen wäre. Nebenbei bemerkt: Auch dies ist eine Idee, die unser Ortsverein bereits Anfang der 90er Jahre entwickelt hat.  Es wird zu beobachten sein, welche Auswirkung der probeweise Ausschluss des Autoverkehrs zwischen Spielplatz und Kirchenvorplatz hat. Auch die längerfristigen Pläne hinsichtlich des Klostergartens müssen mitgedacht werden.

Verkehrswende (Teil 2) folgt

 
 

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